Dienstag, 2. Februar 2010

mein zimmer im raum

mein zimmer im raum / drawings / objects / slide show / 2010 part 1+2

marianne lang konstruiert mittels zeichnung, fotografie und installation innenraumsituationen, welche die wahrnehmungsgewohnheiten des betrachters gezielt hinterfragen. antagonismen zwischen authentizität und (buchstäblicher) oberflächlichkeit werden akribisch inszeniert und stellen den realitätsbegriff und spekulative Imagination ins zentrum ihrer künstlerischen überlegungen. in der ausstellung zu sehen sind dynamische raumkonzepte in form eines architekturmodells mit diaprojektion, großformatige zeichnung, die sich mit raumkonglomeraten befasst, und eine work-in-progress-installation, die das wachstum von zimmerpflanzen plastisch und zeichnerisch protokolliert.























































Montag, 27. Juli 2009

a room of one´s own

a room of one´s own / drawings / objects / slide show / 2009

die arbeit mein zimmer im raum von marianne lang thematisiert den umgang mit wahrnehmungsgewohnheiten des raums in den eigenen vier wänden. ausgehend von architektonischen innenansichten ihrer eigenen wohnung kreiert sie durch das wechselspiel von analyse und synthese ein künstliches modell. die darin auftauchenden räumlichkeiten präsentieren sich losgelöst von ihren ursprünglichen funktionen und bilden ein konglomerat aus scheinbar unzusammenhängenden nischen, kammern, aufgängen, fluchtungen, sowie eigentümliche wand-, boden- und decken-konstruktionen. es handelt sich hierbei nicht um den unorthodoxen entwurf eines architekten, sondern vielmehr stellt die arbeit eine poetische und prozesshafte auseinandersetzung mit realität und virtualität dar. das modell zeigt sich nur im inneren von seiner "besten seite": leere, saubere räume mit fein ausgeführten oberflächentexturen, statischen elementen, stilzitaten und durchchoreographierter lichtführung. von außen sieht der betrachter die pragmatische seite: spuren von heißkleber, filigrane sperrholzplatten, ungenau verklebte wandnarben mit billigem karton und klebeband. diese indizien zeugen von rigorosen und kompromisslosen umbauarbeiten, die das gesamte werk als produkt eines langen prozesses erkennbar machen, und gleichzeitig völlig ungeniert die kulissenhaftigkeit der anlage offenbaren. parallel zu dem modell projiziert die künstlerin eine diaserie, die den gesamten bauverlauf über die einzelnen stadien aus der sicht eines virtuellen bewohners im inneren dokumentiert. schon nach kurzer zeit muss der ausstellungsbesucher feststellen, dass es sich bei den gezeigten, nahezu realistisch anmutenden raumkonstruktionen eben nicht um ein konstantes gefüge handelt, und dass auch das dazugehörige modell kaum mehr anhaltspunkte liefert, um sich wahrnehmungsgemäß orientieren zu können. bauteile erschienen und verschwinden wieder, dachschrägen werden zu böden oder wänden umfunktioniert, treppen und fenster verlieren sich im raum, um sich anderorts wieder zu manifestieren. die wirklichkeit, so wie wir sie definieren wird buchstäblich auf den kopf gestellt, die wahrnehmung fällt einer permutierenden raumattrappe zum opfer. es entsteht ein subtiles wie intelligentes spiel zwischen realität und imagination, bei dem die buchstäblich oberflächliche betrachtungsweise unseres lebensumfeldes in frage gestellt wird. johannes kubin